Sonntag, 20. November 2005

30 Tage obdachlos

Gestern lief auf RTL2 ein so genanntes Experiment. Ein weichlich wirkender Dr. Lukas Sowieso, aus bestem Hause, wie die Fernsehzeitschrift verspricht (er hat ja seine Doktorarbeit abgeschlossen), gibt für 30 Tage alles auf und stellt vor Kameras das Leben eines Obdachlosen dar. Prisma: "Er taucht in eine neue Realität... Er verzichtet auf jeglichen Luxus in einer fremden Stadt." Nun, andere fahren noch mal schnell durch die Welt, bevor sie die Apotheke ihrer Eltern übernehmen. Der Herr hier mimt mal eben den Obdachlosen.
Dass RTL2 uns nicht das Leben von Randexistenzen näher bringen will, ist ja klar, aber was wollen die? Armut als Event? Mal eben buchen und dann abschütteln. Gut, in der Mülltonne nach Essen suchen, im Park für Halbstarke mal ein bisschen Opfer sein, den Stiefel von Security-Leuten lecken, so weit wollen wir nicht gehen, nur mal so den gleichen flow haben. Ist ja noch nicht so kalt.
Ich bin dagegen! Ich will keine medial aufgeschickte Welt in meinem TV. Wenn so was läuft, dann soll da bitte Serie oder FilmFilm drunter stehen. Genau so, wie Brisant keine Nachrichten sind, ist das nicht die Welt. Hach wär das schön, ein Kanal nur mit Geräuschen und schwarzem Bild statt Frau und Kinder 30 Tage beim Verkehrsunfall gestorben oder 30 Tage schizophren.

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