kapuste (Gast) - 21. Nov, 14:30

Man findet natürlich immer was, wenn man will, aber Vorfälle in der Türkei haben tatsächlich Methode. Das hat aber nur bedingt was mit der Mentalität und so zu tun, komische "Mentalitäten" gibt's anderswo auch. Das vorrangige Problem in der Türkei ist die Uneinsichtigkeit von Seiten der Vereine und des Verbandes. Nach "Vorfällen" beklagen sie sich über die Ungerechtigkeit der Welt, zahlen aber schließlich brav ihre Strafe, und damit ist die Sache gegessen. Beim nächsten heißen Spiel nimmt man es mit Ordnerdienst, Eingangskontrollen, Security etc. erst wieder nicht genau. Mir ist zwar die englische Methode mit Totalüberwachung auch nicht gerade sympathisch, aber man muss zugeben, dort hat es gegriffen. Mit drakonischen Strafen gegen die Türken kommt man auch nicht weiter, sondern macht sich nur noch unbeliebter und liefert einen Vorwand für Ausschreitungen. Es muss also ein Weg gefunden werden, um die türkischen Sicherheitsverantwortlichen zur Einsicht zu bringen, auch tatsächlich für menschenwürdige Maßnahmen zu sorgen und vor allem Leute, die es offensichtlich auf Randale angelegt haben, vom Matchbesuch auszuschließen.

verisimilitude - 21. Nov, 17:26

Natürlich ist es vorhersehbar, dass es in der Türkei ein schweres Spiel wird, wenn man bei der Hymne pfeift. Das ist einfach gerade für die Türkei extrem provozierend.
Aber an Sicherheitsverantwortliche oder die Randalierer zu appelieren, greift speziell da etwas zu kurz. Es wird von allen Hauptamtlichen, Medien etc. bei Vorfällen gezielt eine Verschwörungstheorie bei eigenem taktischen oder sportlichen Versagen aufgestellt. Meist ist es der Schiedsrichter oder die provozierende gegnerische Mannschaft oder insbesondere die Schweiz als "mächtiger Geldstaat" (die Schweizer mit Macht und Geld, oh Mann, derart Vergleiche kennen wir doch..), die als Ursache herhalten müssen für Ausschreitungen. Ein fataler nationaler Komplex, der keine Innenschau möglich zu machen scheint. Und letztlich ist die Türkei als Gesellschaft in einigen Strukturen immer noch totalitär ausgerichtet (Journalismus, Minderheiten). Ein Schweizer Journalist:
"Für das Spiel wurde uns extra ein Sicherheitsbeamter zur Seite gestellt. Er hat uns auf Schritt und Tritt verfolgt und uns kontrolliert. Freie Arbeit war nicht möglich. Das war eine Form der Zensur. Mein Kameramann wurde von dem Sicherheitsbeamten, der uns bewachen sollte,
niedergeschlagen. Wir durften nicht weiterfilmen, wurden festgehalten."

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