Jetzt seh ich meine Süße heute Abend das erstemal seit 4 Wochen, und ich hab immer noch Halsschmerzen. Es ist nicht auszuhalten. Ich liege seit 2 Wochen Nachmittage lang aufm Sofa, um mich auszukurieren, kein Erfolg. Was für ein Ärger.

Hatte heute 7 Leute zum Essen eingeladen. Menü incl. vegetarisch Essen stand. Dumm nur, dass ich seit Montag erkältet bin und heute absagen musste. Ist das ätzend, auf dem Sofa mit ner Riesenbirne zu liegen und TV zu gucken. Knall noch ein paar Bier drauf.

Seit ca. einem Jahr ist bei uns ein Kerzenschnitzer nicht nur in der Kerzenschnitzfunktion im Rahmen eines 1€-Jobs tätig. Ich schätze ihn sehr. Hier ein Beispiel seiner Kunst, heute gemacht:

Es begann mit einer Fliege, die gar keine war. Wir alle wachten vor 20 Jahren in unseren Schlafsäcken in einem Keller auf, neben mir summte es. Während J eine Fliege immitierte, klatschte sich T im Halbschlaf gegen seine Wange. Cooler Typ, dachte ich. Es wurde mit den Jahren intensiver, vor allem dank unserer Sucht nach obskuren Schrammelplatten. Und natürlich unserem Humor.
Die ersten Krisen kamen, Wege wollten entschieden werden, der Witz und die Platten blieben. Jungs halt. Ich Studium und Zeit, er Job und arbeiten jenseits der 55 Stunden. Anfangs war viel Verständnis da, dass die Ideen für Neues von mir kamen, dann nervten die Witze nur noch. Es war ein one way ticket und es gab Zeiten, da hätte ich gerne einen Geisterfahrer auf meiner Spur gesehen. Daneben seine Selbsttäuschung, viele Freunde zu haben, nein, Kumpels. 'Telefonieren tu ich ja nicht so gern.' Fast hätte ich den Absprung geschafft, aber da kam das: Selbst Stromgitarre spielen und Kochen. Weiterhin ohne Worte finden zu müssen, was im Leben bewegt. Waren das geile Stunden. Einfach Strom rein und improvisieren. Teilweise war das das einzige Mittel, um sich im Jetzt zu spüren. Allen Stress wegblenden. Dann fielen die Gitarren weg, das Kochen blieb. Irgendwie blieb auch die Hoffnung, dass die Worte sich finden. Die starb dann endgültig, als meine Beziehung an der Kante stand, und J mir erzählte, wie gut es mit S lief. Der Cut.
Nun, gemeinsam Kochen und Sport müssen reichen. Gestern dann die totale Überraschung: 6 aufeinanderfolgende Fragen zu meinem aktuellen Leben; nach 20 Jahren. 6 Fragen, direkt, offen, neugierig. Bin ratlos.

Oh, heute ist ja Volkstrauertag. Ich hab gerade in der Badewanne getrauert, dass ich das Badezimmer weiß gestrichen hab.

Ist das ein Morgen. Telefoniert mit meiner Süßen. Fühle gerade jeden der trennenden 700 km. Ein Samstag Morgen, trübe Wolken. Frühstück allein mit der Zeitung. Brauche upliftings von außen. Hab selbst grad nichts, außer gleich mal auf den Markt zu gehen und dafür einzukaufen. Sonst hält die Kamera immer das Große im Kleinen fest. Heute fehlt der on-Knopf.

Stress. 'Das scheißt mich an. Ihr seid alle scheiße. Du kannst mich mal, ich bin nicht Schuld.' Ich nehme mir vor zu flüstern, mich ruhig nur auf die Sache zu konzentrieren. Da explodiert im Augenwinkel eine andere Bombe. Hey, aber die Ruhe bleibt, gut, wenn es gelingt, es klappt ja nicht immer. Problem nur, dass ich auch wenn ich leise spreche, trotzdem einschränke. Und dann wird daraus: "Schrei mich nicht an." Die dicken Felle sind alle.

Gestern doch eingeschlafen trotzdem ich eine halbe St. Arbeit einfach vergessen hab. Aber mein Körper ist mein Planer. Er schmeißt mich einfach um 5 aus dem Bett, gnadenlos.

Letzte Woche war ich mit M auf der Slow Art im Ehrenhof. Wim Delvoye kannte ich schon, vor allem wegen seiner Ornamente aus Scheiße auf Kacheln. Die hier

waren denn auch ein Highlight. Als wir dann im ersten Stock saßen beim Bier, lief so ein Film an die Decke projeziert. Ich sah nur seltsame weiße Faden, M meinte aber nach 5 Minuten, dass mit großem Zoom Pickel ausgedrückt werden. Hab ich denn auch so gesehen; nu denn, die Gemütlichkeit mit M verflog, das Bier rauschte so runter; ich hätt noch gern gewusst, warum H und er Schluss gemacht hatten. Hab ihn dann aber nicht gefragt. Im Coffy wurden dann leider auch die breakbeats zu euphorisch nach vorne gedreht, dass sprechen schwer fiel. Die Zeitumstellung wirkte schwerer als das Bier und so gingen wir irgendwann, als das Schweigen doof wurde. Das Video war auch von Wim.

Seit einigen Wochen habe ich einige Umstände, meine Post wegzubringen, weil die Postfiliale nebenan geschlossen ist. Seit gerade eben weiß ich auch warum. Der gemütliche Dicke, der jahrelang vertrauensvoll meine Pakete angenommen hat, nicht ohne noch eine Tesarolle drumrumzuverstärken, hat sich 70.000 € aus der Postbank genommen und ward seitdem nicht wieder gesehen. Seine Frau behauptet, er sei entführt worden.
Also, für das Geld bekommt man in Paraguay zwar neue Papiere, aber deswegen türmen? Deswegen alles, was nach 19:30 aufgebaut wurde, verlassen? Da brauchts nicht lang, und es müssen Bananen geflückt werden...